Die Erforschung Ostafrikas

Die Mittelmeervölker beschäftigten sich schon sehr früh mit der Frage nach der Gestalt Ostafrikas, wobei die Herkunft des Nil, dessen Unterlauf in ihrem Kulturkreis lag, im Mittelpunkt der Interessen stand. „Caput Nili quaerere“ - „nach den Quellen des Nils Fragen“ - war im alten Rom eine gern benutzte Metapher zur Umschreibung eines kaum lösbaren Problems. Denn trotz aller Bemühungen war es weder den Ägyptern noch den Römern gelungen, die Papyrussümpfe des südsudanischen Sudd zu durchdringen und bis ins Quellgebiet des großen Stromes vorzustoßen. Die berühmte Weltkarte des Astronomen und Geographen Claudius Ptolemäus, der im zweiten Jahrhundert das Wissen seiner Zeit zusammengefaßt hatte, zeigt aber, daß man bereits damals recht feste umrissene Vorstellungen von den Regionen südlich der Sahara hatte. Danach sollte der Nil aus zwei Armen gebildet werden, die in den Seen Krophi und Mophi, zu Füßen der schneegekrönten „Mondberge“ entspringen: Bis Mitte des 19. Jahrhunderts war dieses legendäre Gebirge Bestandteil vieler Afrika Karten, wobei es mal im heutigen Äthiopien, mal im Gebiet des Ruwenzori (zwischen dem Lake Albert und dem Lake Edward), dann wieder nahe der Virunger Vulkane (Rwanda) auftauchte. Während sich das christliche Abendland in der „dunklen Epoche“ des Mittelalters auf sich selbst zurück zog, setzten die Araber die wissenschaftlichen Traditionen der Antike fort und erweiterten die geographischen Kenntnisse über den Kontinent. In den Gesichtskreis Europas rückt Ostafrika erst wieder durch die Forschungsreisen der Portugiesen - das „Zeitalter der Entdeckung“ war angebrochen. Dominierend war bald wieder die alte Frage nach den Quellen des Nils, und der Wunsch nach der Lösung dieses Rätsels wurde zur Triebfeder zahlreicher Forscher und Abenteurer. Größtes Hindernis waren die arabischen Händler, die den Zugang der Ostküste und von Norden her unter Kontrolle hatten und dem europäischen Interesse mehr als reserviert gegenüberstanden. Dennoch drangen einige kühne Einzelgänger, viele von ihnen als Moslems verkleidet, immer weiter nilaufwärts vor. Als der Engländer James Bruce am 4. November 1770 an den Quellen des Blauen Nils in Äthiopien stand, war das Tor zu weiteren Erkundungen der ostafrikanischen Fluß- und Seesysteme aufgestoßen.

Ihren nachhaltigsten Impuls erhielt die Afrikaerforschung im Jahre 1788 mit Gründung der „African Assocation“ (Gesellschaft zur Förderung der Erforschung der inneren Gebiete Afrikas), dem Vorläufer der 1830 ins Leben gerufenen „Royal Geographic Society“. Dabei war den Briten zweifellos weniger an zweckfreier wissenschaftlicher Forschung gelegen, als an politischer und wirtschaftlicher Einflußnahme in dieser Region. Bis in die 1850er Jahre hinein widmete sich England überwiegend der Sahara und dem Niger, dann rückte Ostafrika in den Brennpunkt. Den Ausschlag dafür gaben die Entdeckungen der beiden deutschen Missionare Johannes Rebmann und Johann Krapf, die von Mombasa aus ins Landesinnere vorgedrungen waren. Rebmann war es vergönnt, am 11. Mai 1848 als erster den Kilimandscharo zu Gesicht zu bekommen, während sein Mitbruder knapp ein Jahr später vor dem Mt.Kenya stand. Ihr Bericht von Schneebergen am Äquator stieß in Europa bei Fachgelehrten zunächst auf höhnische Ablehnung. Die Aktivitäten der deutschen Missionare beunruhigten England jedoch, zumal die beiden mit ihrer Forderung nach der „Vormundschaft der christlichen Nationen“ ganz offen für eine Kolonisierung des Gebietes eintrat. Das „Scramble for Africa“, die Aufteilung des Kontinentes unter den europäischen Großmächten, begann sich abzuzeichnen.

Vor diesem politischen Hintergrund ist die Expedition der beiden Briten John Haning Speke und Richard Burton zu werten, die 1857 von der „Royal Geograhic Society“ zur Erkundung ausgeschickt wurde. Auf alten Karavanenwegen zogen sie von Bagamoyo bis nach Ujiji am Tanganyika-See, dem vorgeschobenen Umschlagplatz für Gold und Sklaven. Während Burton das Gewässer für den Quellsee des Weißen Nil hielt, glaubte Speke diesen im Viktoria-See entdeckt zu haben, den er auf einer Exkursion von Tabora aus erkundet hatte, wo Burton, von Malariaanfällen geschüttelt, zurückbleiben mußte. Um seinen Forscherruhm geprellt, wies der ehrgeizige Burton die Entdeckungen seines Kollegen als Phantasiegebilde zurück und verteidigte seine eigene Überzeugung mit allen Mitteln.

Es bedurfte einer weiteren Reise von Speke, die er zusammen mit James August Grant durchführte, um die Geographischen Gesellschaft in London von der Richtigkeit der Messungen von 1858 zu überzeugen. 1862 schickte er von Khartoum aus sein berühmtes Telegramm „The Nil is settled“, nachdem die beiden Forscher die Nordseite des Viktoria-Sees erreicht und als erste Europäer die Ripon-Falls zu Gesicht bekommen hatten, über die der See nach Norden entwässert. Es war jedoch nur die eine (wenn auch wichtigste) Quelle des Weißen Nil. Auf Anraten Spekes hatte sich der reiche Großwildjäger und Abenteurer Samuel Baker, der mit seiner Frau unterwegs war, weiter nach Westen gewandt, um dem Gerücht von der Existenz eines weiteren Binnengewässers nachzugehen. Mit Unterstützung des despotischen Herrschers Kamrasi befuhren die Bakers als erster Weiße den Luta Ngize-See, den sie zu Ehren des britischen Prinzgemahls Lake Albert nannten. Den Katarakten, über die der Viktoria-Nil in den See stürzt, verliehen sie im Gedenken an den Präsidenten der „Royal Geograhic Society“ den Namen Murchinson Falls. Die beiden Quellseen des Nil waren damit nachgewiesen und die Vermutungen des Ptolemäus nach mehr als 1700 Jahren bestätigt worden.

Die herausragenden Leistungen in der Ostafrika Forschung sind ohne Zweifel dem schottischen Missionar David Livingstone zu verdanken, der 1840 im Alter von 27 Jahren nach Südafrika ging und von dort aus zu seinen vielen Reisen aufbrach. Unbewaffnet und auf sich allein gestellt, war er oft jahrelang im Gebiet der ostafrikanischen Seen unterwegs, sah als erster die Viktoria-Fälle und den Bengweolo-See im heutigen Sambia, in dem er die Quelle des Nils vermutete. Kein größerer Gegensatz zu ihm ist denkbar, als der amerikanische Reporter Henry Morton Stanley, der vom Verleger James Gordon Bennett beauftragt worden war, den als vermißt geltenden Livingstone 1871 zu suchen. Stanley war ein nüchterner Stratege ohne Sinn für den Zauber Afrikas, vom Ehrgeiz getrieben und zutiefst von der Überlegenheit westlicher Zivilisation überzeugt. „Die Wilden respektieren nur die Gewalt“, lautete sein Credo. Schon in Zanzibar erfuhr der Zeitungsmann vom Aufenthaltsort des Missionars. Das „zufällige“ Zusammentreffen der beiden Weißen in Ujiji, begleitet von den berühmten Worten „Dr. Livingstone, I presume“, wurde zum denkwürdigen Ereignis der Afrikaforschung hochstilisiert, obwohl es allenfalls eine Notiz wert gewesen wäre.

Während Stanley sich im Ruhm des „Retters“ sonnen durfte und Livingstone, bereits vom Tode gezeichnet, wieder in der Wildnis untergetaucht war (er starb 1873), erkundete die wohl eigenwilligste und schrillste Figur unter den Forschern die Region des heutigen Uganda. Emin Pascha alias Eduard Schnitzer, seit 1878 Gouverneur der türkisch-ägyptischen Äquatorial-Provinz, hatte sich seit dem Mahdi-Aufstand im Sudan (ab 1881) mit seiner Gefolgschaft in die Isolation Nordugandas zurückgezogen. Von Feinden umringt, fand der Sprachbegabte, aber etwas weltfremde Verwaltungsbeamte genug Zeit, sich seinen wissenschaftlichen Studien zu widmen, ohne wahrzunehmen, daß ihm die Kontrolle über seine Leute allmählich aus der Hand glitt und er zum Spielball der Großmächte wurde. Über den deutschen Forscher Junker und den Italiener Casati, die den gefährlichen Kurierdienst nach Zanzibar versahen, hielt er mühsam die Verbindung mit Europa aufrecht. Dort wurde schnell der Ruf nach Befreiung der Eingeschlossenen laut und 1887 kein geringer als Stanley mit der Rettungsaktion betraut. Diesmal hatte der Amerikaner es jedoch weit aus schwerer, als bei der Aureden, unter Militärischem Schutz zur Küste zu ziehen.

Vergeblich bemühte sich Stanley, Emin für die Engländer zu gewinnen. Mehr Glück hatten die Deutschen, die sich bereits auf Zanzibar und am Indischen Ozean festgesetzt hatten. Sie schickten den ehemaligen türkischen Offizier ins Landesinnere, um die dortigen Völker für ein deutsches Kolonialreich zu gewinnen. Mit der Ermordung Emin Paschas durch Abgesandte des mächtigen Sklavenhändler Tippu Tip (1892) ging die Zeit der großen Forschungs- und Entdeckungsreisen in Ostafrika endgültig zu Ende. Die koloniale Epoche war angebrochen.

Krapf und Rebmann
1846 versuchten zwei deutsche Missionare, Johann Krapf und Johannes Rebmann, erfolglos die Wanika an der Ostafrikaküste zum Christentum zu verkehren. Von Fieber geplagt und frustriert durch die Sturheit der Einheimischen, entschieden sich die beiden Männer für das Hinterland und hofften, diese Stämme mögen sich eher bekehren lasse.

Am 14. Oktober 1848 machte sich Rebmann mit seiner Bibel und einem Regenschirm auf den Weg. Sieben Monate später, er hatte nur Giraffen, Zebras, Rhinozeros, Büffel und Elefanten gezählt, erblickte er den Gipfel des Berges, der „war von einer blendenden weißen Wolke bedeckt“. Sein Führer sagte einfach „baridi“ (kalt). Rebmann war sicher, daß er der erste Weiße war, der den Schnee des Kilimandscharo gesehen hatte.

Rebmann war vom Land der Chagga, das den Berg umgab, sehr angetan: „Ein herrliches Land, das vor Überfluß platzt.“ Aber er verließ diese Gegend und setzte seine erfolglose Wanderschaft fort, um Missionsstätten zu gründen.

Seine „Entdeckung“ gelangte auch nach Europa, sie wurde bespöttelt, den Desborough Colley, ein britischer Geograph, hatte früher behauptet, der „Kilimandscharo“ wäre in rotes Karneol gehüllt.

Zwei Jahre lang wurde für und wider die Bedeutung des Kilimandscharo gestritten. Die einen behaupteten, der Berg sei die Quelle des Nil. Er wurde zum Streitfall zwischen dem europäischen Imperialismus.

Baron Karl Klaus von der Decken bestätigte 1861 Rebmanns Beobachtungen. 1871 folgte ein anderer Missionar nach, Charles New, der bis zur Schneegrenze aufstieg. Schließlich wurden mit den Chagga Landverträge abgeschlossen, für den Süden des Berges mit dem Deutschen Carl Juhlke, die Britten arrangierten sich mit den Taveta im Osten. 1886 einigten sich beide Regierungen, Afrika in Interessensphären aufzuteilen: Die willkürliche Grenze zwischen Tanzania und Kenya wurde geschaffen.

Burton und Speke
1856 wurde Rebmann von Richard Burton und John Hanning Speke aufgesucht, die sich wegen einer Reise ins Landesinnere informieren wollten. Am 20. Dezember kamen die beiden Entdeckungsreisenden in Zanzibar an. Sie hofften, die Quelle des Nils zu finden.

Burton wurde als Richard Francis Burton 1821 in Irland geboren. Er verbrachte seine Kindheit in Frankreich und Italien. Burton war ein skrupelloser Draufgänger, Speke das genaue Gegenteil. Diese Gegensätzlichkeit war ihr Untergang, zumindest für Speke war sie fatal. Am 16. Juni 1857 machten sie sich an Vord eines Schiffes des Sultans auf, um das Festland zu erforschen.

Mit 130 Mann brachen sie auf, darunter angeheuerte Träger und 30 Lasttiere. Sie stießen südwestlich vor, um die Maasai zu umgehen.

Ihr Treck war fünf Monate unterwegs. Die Eingeborenen erzählten ihnen von einem großen See, Nyanza, aber Burton und Speke hatten keine Lust, ihn zu suchen, denn sie waren überzeugt, das Rätsel der Nilquellen im Landesinneren zu lösen.

Für einen Monat pausierten sie in Tabora. Burton und Speke setzten ihren Marsch westwärts fort und erreichten, nahme bei Ujiji, am 13. Februar 1858 den Lake Tanganyika. Beide waren in einem ziemlich erbärmlichen Zustand. Speke war fast blind und Burton konnte wegen eines vereiterten Kiefers kaum sprechen. Spekes Sehvermögen besserte sich nach einigen Tagen und die beiden konnten von einem Unterstand aus feststellen, daß von Norden her der Ruzizi River in den See fließt.

Enttäuscht kehrte Speke mit Burton nach Tabora zurück. Burton war zufrieden. Er konnte niederschreiben, den Lake Tanganyika gefunden zu haben. Der rastlose Speke jedoch brach zu dem See Nyanza auf. Nach der britischen Königin bennate er ihn Lake Viktoria. Nach secht Wochen kehrte er zurück. Er war felsenfest überzeugt, das Geheimnis ders Nils entschleiert zu haben.

Burton konnte nicht überzeugt werden. Er lehnte es ab, den See selbst zu sehen und befahl die Rückkehr nach Zanzibar. Speke kam als erster in England an. Vor der Royal Geographical Society trug er seine Beobachtungen vor. Als Burton im Mai 1859 ankam, mied er seinen ehemaligen Kollegen. Speke hingegen arrangierte mit einigen Freunden eine zweite Reise. Er kehrte mit James August Grant nach Afrika zurück. Diesmal zog er zu den westlichen und nördlichen Küsten des Lake Viktoria.

Am 21. Juli 1862 entdeckte Speke alleine den Viktorianil 65 Kilometer nördlich vom Lake Viktoria. Er zog dann stromaufwärts und nannte den Wasserfall, mit dem der Fluß aus dem See tritt, nach einem seiner Sponsoren Ripon Fall.

Er sandte ein Telegramm voraus: „Der Nil ist abgeklärt.“ Speke kehrte als Held zurück, aber sein Ruhm war kurzlebig.

Geographen und Journalisten empörten sich wegen seiner Behauptung, daß er als einziger entdeckt habe, der Lake Viktoria sei die „Quelle des heiligen Flusses“. Sie zwangen ihn zu einer öffentlichen Debatte mit Burton. Er konnte nicht ausweichen. Für den September 1864 wurde in der British Association for the Advancement of Science ein Treffen vereinbart. Zwei Tage vor dem Datum wurde Speke tot aufgefunden: durch die Brust geschossen mit seiner eigenen Waffe. Der Leichenbeschauer konstatierte einen tödlichen Unfall. Doch Burtons Worte machten die Runde: „Mein Gott, er hat sich selbst erschossen.“

Livingstone
Das Rätsel um Spekes Tod war, wie ein Journalist schrieb, „mit dem noch immer ungelösten Geheimnis der Nilquelle zu verbinden“. Sir Roderick Murchison, Präsident der Royal Geographical Society, der am 22. Mai 1865 die Trauerrede auf John Speke hielt, schloß seinen Eloge mit den Worten, daß er beabsichtige, ein für alle Mal das Geheimnis der Nilquellen zu lösen.

Er wählte Dr. David Livingstone, der seit 22 Jahren in Afrika herumreiste und die Viktoria Falls und den Lake Malawi entdeckt hatte. Der 52jährige Livingstone, der 1813 in Schottland von armen Eltern geboren wurde, landete im Januar 1866 in Zanzibar. Vor ihm lagen sieben aufreibende Jahre. Drei Jahre, nachdem er die Küste verlassen hatte, mittlerweile zahnlos und von Malaria geschwächt, erreichte er Ujiji über Lake Malawi und die südliche Küste des Lake Tanganyika.

Obwohl Livingstone die Grausamkeit arabischer Sklavenhändler dokumentiert hatte, halfen die Araber ihm. Als Livingstone wieder bei Kräften war, machte er sich in Richtung Westen (ohne Medikamente und ausreichend Proviant) zum Malaba River auf. Der Fluß liegt hinter dem See in Zaire. Er glaubte, dies sei der Nil.

Dort in Nyangwe an den Flußufern stieß Livingstone auf 400 durch Araber massakrierte Afrikaner. Unfähig zu helfen, ausgemergelt und schrecklich krank, kämpfte er sich zurück nach Ujiji, wo ihn Araber gesund pflegten.

Livingstones Erfolg blieb der Welt unbekannt, nicht zuletzt wegen der langen Reisen und seiner Krankheiten. Es wurde befürchtet, der große Forscher könne tot sein. Eine ängstliche Welt wartete auf Nachricht aus dem Inneren Afrikas.

Standley
Am 10. November 1871 wurde der Forschungsreisende bei Ujiji von Henry Morton Stanley „gefunden“. Er begrüßte ihn mit diesen in den Annalen der Forschung einmaligen Worten: „Dr. Livingstone, wie ich annehme?“.

Stanley, Amerikaner walisischer Abstammung (er wurde 1841 in Großbritannien geboren), war Journalist bei New York Herald. Er war aufgebrochen, Livingstone zu finden und berühmt zu werden.

Beide wurden Freunde und brachen zu den nördlichen Ufern des Lake Tanganyika auf. Sie wollten Gewißheit haben, daß der Ruzizi in den See fließt und deswegen nicht der Nil sein kann.

Diese Tatsache bekräftigte Livingstones Überzeugung: der Lualaba muß der Nil sein. Der alte Mann weigerte sich, mit Stanley nach Zanzibar zurück zu kehren, stimmte aber zu, nach Tabora mitzukommen, um Vorräte für die Rückkehr an den Fluß einzukaufen.

Fünf Monate später kamen in Tabora 55 Träger und Livingstone an, er war nun 59 Jahre alt und verschwendete keine Zeit, mit seinen ergebenen Dienern, Abdulla Susi und James Chuma aufzubrechen.

Am 1. Mai 1873fanden ihn Susi und Chuma tot in seinem Bett, er sah aus, als ob er betete. Sie schnitten ihm sein Herz heraus und begruben es unter einem Baum, seinem Körper ließen sie in der Sonne austrocknen und nähten ihn in einen Seesack ein, den sie in einen ausgehöhlten Baumstamm packten. Mit den übriggebliebenen Männern zogen sie in elf Monaten die über 1.600 km zur Küste. Von dort wurde der Leichnam nach England überführt und in der Westminster Abbey beigesetzt.

Das Geheimnis des Nils konnte er nicht lösen. Aber seine Berichte über das Massaker von Nyangwe halfen, den Sklavenmarkt von Zanzibar zu schließen.

Einst hatte Livingstone geäußert: „Sollten meine Enthüllungen dazu beitragen, die Sklaverei zu beseitigen, so will ich das als einen größeren Erfolg achten, als die Entdeckung sämtlicher Quellen des Nils.“

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