Mombasa - Ancient Port

Ein Juwel an der ostafrikanischen Küste ist die Hafenstadt Mombasa, die auf einer Koralleninsel erbaut wurde. Mombasa ist noch heute ein wichtiger aber nicht mehr so bedeutender Hafen. Der Glanz seiner bunten kosmopolitischen Vergangenheit wird an vielen Gebäuden deutlich.

Von Dichtern und Reisenden schwärmerisch beschrieben, von Seefahrern heiß umkämpft, über Einfahrt zur Stadt Jahrhunderte bedeutendes Tor nach Ostafrika ist Mombasa heute ein beliebtes Ziel sonnenhungriger Urlauber aus aller Welt.

Mombasa ist Kenyas älteste Stadt, und seine Geschichte reicht über 2000 Jahre zurück. Schon der große Geograph Ptolemäus verzeichnete die Stadt 150 n.Chr. auf seiner Weltkarte. Römische, persiche, indische und arabische Seefahrer liefen den Hafen auf ihren Handelsreisen an. Und so mancher ließ sich auf der Insel Mombasa nieder und genoß ihre unvergleichliche Schönheit, die der ehemalige britische Premier Winston Churchill einmal „verlockend und köstlich“ nannte.

Seine Entstehung verdankt Mombasa der günstigen Insellage in einer Bucht und dem Durchgang zum Meer im vorgelagerten Riff. Dieser sichere Naturhafen bot den Segelschiffen den nötigen Schutz und Mombasa die Grundlage seines wirtschaftlichen Aufstiegs. Im 16. Jahrhundert hatte es sich mit etwa 10000 Einwohnern zur mächtigsten Stadt der Küste entwickelt, und lockte mit seinem Reichtum immer wieder beutegierige Eroberer an.

Die Portugiesen versuchten mehrmals, die reiche Stadt in Besitz zu bekommen. Doch Mombasa konnte seine Unabhängigkeit bis zum Ende des 16. Jahrhundert behaupten. Erst dann, geschwächt von den Kämpfen mit dem Kriegsvolk der Zimba und den Attacken der Rivalen Malindi, mußte es sich den Portugiesen beugen.

Um sich vor Eroberern zu schützen, bauten die neuen Herren die Festung Fort Jesus, die ihnen bis zur Ankunft der Araber aus Oman, 100 Jahre später, gute Dienste erwies. Nach langer Belagerung übernahmen die Omani die Macht und behielten sie, bis sie ihrerseits 1873 die Insel den Briten abtreten mußten. Die Engländer machten dem blühenden arabischen Sklavenhandel ein Ende und setzten eine funktionierende Regierung mit einem effizienten Verwaltungsapparat ein. 1896 begannen sie mit dem Bau der Uganda - Bahn zum Viktoria-See, Mombasa wurde zum „Tor nach Britisch-Ostafrika“ und blieb Hauptsitz des Britischen Protektorats bis es 1907 in seiner Vormachtstellung von der heutigen Hauptstadt Nairobi abgelöst wurde.

Bis zur Jahrhundertwende bewohnten fast ausschließlich Araber, Inder und Suaheli die Küstenstadt. Erst im Laufe dieses Jahrhunderts siedelten sich auch Afrikaner und Europäer in Mombasa an.

Diese lebhafte Siedlungsgeschichte hat Mombasa zum Schmelztiegel verschiedener Kulturen werden lassen. Und so bestimmen heute afrikanische, asiatische, arabische und europäische Elemente das Bild der Stadt, die mit etwa einer halben Million Einwohner nach Nairobi die zweitgrößte Stadt Kenyas ist.

Fort Jesus
Fort Jesus, am Südende der Altstadt, gehört sicher zu Mombasas interessantesten Attraktionen. Auf einem Korallenvorsprung gelegen, überragt es majestätisch die Hafeneinfahrt und begrüßt Besucher zu Land und zu Wasser.

Das Jahr seiner Grundsteinlegung war 1593, als sich die Portugiesen entschlossen, ihre Position an der Ostafrikanischen Küste durch den Bau einer starken Befestigung zu schützen.

Rund 100 Jahre später, 1696, belagerten die Oman-Araber das Fort. Zwei Jahre zogen sich die Kämpfe hin, und nach wechselndem Kriegsglück auf beiden Seiten, blieben schließlich die Omani Sieger und zogen 1698 im Triumph in die Stadt und das Fort ein. Erst unter britischer Oberhoheit wurde die einst so stolze Festung zum Gefängnis degradiert. Diese demütigende Epoche endete 1958, als die Gulbenkian-Stiftung 30000 Pfund für die Restaurierung des Bauwerks und die Errichtung eines Museums bereitstellte.

Sechs Kanonen von britischen und deutschen Schiffen halten heute vor dem Haupttor Wacht. Am Fuß der 15 m hohen und 2,5 m dicken Mauern fragt sich so mancher, wie das wuchtige Fort einst überhaupt eingenommen werden konnte.

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