Kilimandscharo

Der Kilimandscharo ist ein vergleichsweise junger Berg; sein Alter wird auf 750000 Jahre geschätzt. Von den Chagga, die am Fuße des Berges leben, wird folgende Legende überliefert: „Mawenzi lieh von seinem jüngeren Bruder Kibo glühende Kohle, um seine Pfeife anzuzünden.“ Hieraus kann gefolgert werden, daß während der Steinzeit um den Kilimandscharo Schwefel und Feuer an die Erdoberfläche traten.

So zahlreich wie die Routen sind, die auf den Berg führen, so zahlreich sind auch die Erklärungsversuche des Wortes Kilimandscharo. In Swahili wird der Kilimandscharo als „Berg von Größe“ bezeichnet. Eine zweite Erklärung behauptet, der Bergname bedeutet „Berg der Karawanen“ (kilima = Berg und njaro = Karawane), als ein Hinweis auf die Karawanenrouten ins Landesinnere während der Zeit des Sklavenhandels.

Als dritte Hypothese wird folgendes Wortspiel angeboten: kilima bedeutet Berg, njaro ist der Name eines Dämons, der die Kälte erschuf. Demnach wäre dies der „Berg des Dämonen Njaro“ oder „Berg des bösen Geistes“

Bei den Maasai bedeutet das Wort njaro „Quelle“ oder „Wasser“. Der Kilimandscharo wäre demnach der „Berg des Wassers“.

Der Kilimandscharo ist der höchste Berg Afrikas und der größte freistehende Berg der Welt. Zugleich ist er dreifacher Vulkan: der Kibo ist der jüngste, aber höchste Berggipfel mit 5895 Meter Höhe; der Ostgipfel Mawenzi erreicht 5149 Meter und der Westgipfel Shira steigt auf 3963 Meter an.

Die fünf Zonen
Zone 1: Niedere Berghänge
Von 800 Meter bis auf 1800 Meter Höhe reichen die niederen Berghänge. Sie werden als Weideland und Ackerbaugebiet genutzt. Zone 1 ist der Lebensraum einer artenreichen Vogelwelt.

Zone 2: Wald
Über die südlichen Berghänge des Kilimandscharo erstreckt sich eine der vielfältigsten Bergregionen; sie reicht von 1800 Meter bis auf 2800 Meter Höhe.

Zone 3: Heide und Moorland
Diese Niederalpinzone erstreckt sich von 2800 Meter auf 4000 Meter Höhe; sie setzt sich aus Moor und Heidegebieten zusammen.

Zone 4: Hochlandwüste
In der Alpinzone, sie reicht von 4000 bis 5000 Meter Höhe, können nur die widerstandsfähigsten Lebewesen bestehen. Die Temperaturen schwanken zwischen Minusgraden während der Nächte und 40 Grad Celisus Tagestemperatur bei direkter Sonneneinstrahlung.

Zone 5: Gipfelregion
In dieser Region über 5000 Meter Höhe herrschen arktische Bedingungen. Der Sauerstoffgehalt der Luft beträgt nur die Hälfte von dem auf Seehöhe.

Bericht
über die Erstersteigung des Kilimandscharo am 6. Oktober 1889 durch Hans Meyer (Leipzig) und Ludwig Purtscheller (Salzburg) Schon 1887 hatte Hans Meyer, gemeinsam mit Freiherr von Eberstein, die Besteigung versucht. Er kam in der Kürzesten Linie über weite und steile Felder von Südwesten her ansteigend - die letzten 300 Höhenmeter im Alleingang - bis zum Eisrande in 5500 m Höhe. Hier sah er, daß dem Gipfel ohne vollständige bergsteigeriche Ausrüstung nicht bei zukommen war.

Eine 1888 unternommene große Expedition geriet in einen Aufstand der Araber Ostafrikas. Hans Meyer und sein Begleiter Oscar Baumann fielen in Gefangenschaft Buschiris, wurden in Ketten geworfen und erst nach Zahlung eines beträchtlichen Lösegeldes wieder frei gelassen.

Ersteigung:
Am 28. September 1889 machte sich eine 14köpfige Teilkarawane, unter der Führung Hans Meyer auf den Weg, den Kilimandscharo zu besteigen.

Am 2. Oktober 1889 schlug Hans Meyer das Kibolager am Viermännerstein, 4330 m, auf. Ihm zur Seite stand, von seinen Trägern nur noch Muini Amani.

Hans Meyer brach am darauffolgenden Tag 2.30 Uhr auf zum Kibo. Er baute sich Treppen in den Schnee und gönnte sich am 4. Oktober einen Ruhetag. Am nächsten Tag entdeckte er die „Hans Meyer Höhle“ und bestieg den Mawenzi.

Am 6. Oktober hatte er es geschafft. Er stand als erster Mensch auf dem Uhuru Peak.

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