Maasai
Der Norden Tanzanias und die sogenannte Maasaisteppe sind von den Maasai dominiert. Die Maasai unterscheiden sich in ihren großen und schlanken Körperbau stark von ihren Nachbarvölker. Ihre Kleidung ist ein togaähnlicher, leuchtend roter oder blauer Umhang. Rinder sind den Maasai heilig, künden diese doch von Wohlstand und Prestige der Besitzer. Als Nomaden sind die Maasai hauptsächlich in der Ngorongoro Conservation Aera anzutreffen. Neben den Rinderherden halten sie Schafe, Ziegen und Esel und sind ständig auf der Suche nach Weideland und Wasser. Versuche, die Maasai als seßhafte Bauern anzusiedeln, hatten nur wenig Erfolg. Ihre traditionelle Nahrung besteht aus Milch, Tierblut und Fleisch mit Getreide.
Chagga
Nördlich der Maasaisteppe, an den Hängen des Kilimandscharo lebt Tanzanias drittstärkste Ethnie: die Chagga. Dieses Volk ist wegen seines Unternehmergeistes und seiner harten Arbeit bekannt. Die Chagga bebauen die Gebirgshänge.
Über ein ausgeklügeltes Bewässerungssystem verstanden sie schon frühzeitig, daß Wasser aus den tiefer liegenden Wäldern zu nutzen: es fließt nun bis zu 180 Meter über dem Flußlauf in die Höhe. Diese Meisterleistung ermöglicht den Anbau der mbeke-Pflanze, aus der Bier gebraut wird.
Die Chagga wurden als eine der ersten von katholischen und lutherischen Missionaren aufgesucht. Sie wurden dadurch frühzeitig mit westlicher Bildung und der gewinnbringenden Landbauproduktion, vor allem dem Anbau von Kaffee, vertraut. Der Landbau wird in Kooperativen betrieben, was für die Chagga bedeutet, daß sie gesicherter leben als andere Ethnien. Die sich modernen Produktionsformen gegenüber verschlossen halten.
Makonde
Die Makonde, ein Bantuvolk im Südosten Tanzanias, sind einer der fünf Hauptstämme des Landes. Sie leben relativ isoliert auf dem Makonde Plateau und wurden so weniger durch koloniale Entwicklung in Mitleidenschaft gezogen. Sie sind bekannt wegen ihres kulturellen Konservatismus und ihrer Bereitschaft, ihr Land und ihre Lebensart zu verteidigen.
Isoliert von und resistent gegen Einflüsse von außen entwickelten die Makonde, die außergewöhnlichen Kunsthandwerker (Holzschnitzer) sind, einen hohen Grad ethnischem Selbstbewußtsein.
Iraqw
Angesiedelt zwischen den Maasai im Osten und den Hadzapi im Westen, bewahrten die Iraqw augenfällige Zeichen ihrer kuschitischen Herkunft, im Gegensatz zu anderen Tanzaniern, die ebenfalls kuschitischer Abstammung sind.
Die Iraqw leben in den grünen Oasen des zentralen Hochlandes. Bekannt sind sie wegen ihrer standbildhaften, unbeweglichen Haltung und ihrer scharf geprägten Gesichtszüge. Dieses Volk lebt sehr zurückgezogen, es züchtet Vieh und kümmert sich um Nahrungsmittelanbau. Getreide und Tiere werden nur verkauft, wenn es notwendig ist.
Gogo
Die Gogo leben südwestlich der Maasaisteppe nahe Dodoma. Ihr Anschluß an die heutige Entwicklung wird durch Wassermangel beeinträchtigt. 1955 wurde ein Damm gebaut, der die Wasserversorgung der Stadt sicherstellen sollte, während die Gogo des umliegenden Landes sich an die periodischen Hungerzeiten gewöhnt hatten.